Naher Osten - Flugausfälle aktuell

17.04.2024

 

Der Nahe Osten hat mit seiner aktuell politisch instabilen Lage in Israel und dem Iran weitreichende Auswirkungen auf den internationalen Luftverkehr. Dazu gehören Flugausfälle und Einschränkungen für Verbindungen zwischen Europa und Asien. Fluggesellschaften mussten Flüge umleiten oder streichen.

Zu den Fluggesellschaften, die ihre Flüge in der Luft umdrehen ließen, gehören Turkish Airlines, Ajet, Pegasus Airlines, Sun Express, Qatar Airways, Oman Air, Kuwait Airways, DHL und Etihad Cargo. Des Weiteren haben viele Airlines ihre Flugrouten angepasst, um statt über die Türkei und Irak oder Iran zu fliegen, die südliche Route über Ägypten und Saudi-Arabien zu nehmen.

Der Flugbetrieb nach und von Tel Aviv der Swiss blieb mindestens bis einschließlich Montag (15. April) ausgesetzt. Die Schweizer Fluggesellschaft meidete vorerst die Lufträume von Iran, Irak und Israel. Das habe zur Folge, dass die Flüge aus Delhi (LX147) und Singapur (LX177) nach Zürich längere Flugrouten hätten. Beide Flüge würden auf dem Weg in Wien zwischenlanden und auftanken, so Swiss. Dies bedeutete eine Verspätung von mehreren Stunden. Bis Donnerstag (18. April) meiden die Flugzeuge der Lufthansa-Tochter weiterhin den iranischen Luftraum. Dadurch hat sich die Flugzeit auf den Strecken zwischen Zürich und Hongkong, Bangkok, Singapur, Delhi und Mumbai um bis zu 90 Minuten verlängert. 

Die Flüge aus Delhi und Singapur wurden umgeleitet und mussten in Wien zwischenlanden, um aufzutanken. «Wir beobachten die Lage im Nahen Osten genau. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten evaluieren alle verfügbaren Informationen und tauschen sich mit den zuständigen Behörden in der Schweiz und vor Ort aus», teilte die Swiss mit. Nach eingehender Analyse der Situation sei man zu dem Entschluss gekommen, dass man einen sicheren Flugbetrieb nach Israel gewährleisten könne, erklärt die Schweizer Lufthansa-Tochter. Deshalb nahm sie die Flüge nach Tel Aviv am Dienstag (16. April) wieder auf. 

Auch Austrian Airlines und Lufthansa streichen Flüge. So kam es zu Flugausfällen, etwa nach Amman, Erbil, Tel Aviv oder Teheran. Teilweise galten die Annullierungen bis Montag (15. April). Die Lufthansa hat am Dienstag (16. April) die Flugziele Tel Aviv, Amman und Erbil wieder in das Flugprogramm aufgenommen. Der iranische Luftraum wird jedoch bis Donnerstag (18. April) vermieden und Flüge nach Teheran und Beirut bleiben bis einschließlich Donnerstag (18. April) gestrichen. Die Lufthansa Group verlasse sich nicht allein auf staatliche Einschätzungen, sondern beobachte und bewerte stets die Sicherheitslage im Nahen Osten und entscheide daraufhin eigenständig.

Die niederländische Airline KLM setzt die Flüge bis Montag (22. April) von und nach Tel Aviv aus, wie Air France-KLM mitteilte. 

 

Hintergrund für die Flugausfälle

Der Nahe Osten und die dort befindliche aktuelle Situation hat beträchtliche Auswirkungen auf den Flugverkehr. Lufträume wurden geschlossen. So mussten in den vergangenen Tagen Flüge gestrichen oder umgeleitet werden, von mindestens einem Dutzend Fluggesellschaften, darunter Qantas, Lufthansa, United Airlines und Air India. 

Mark Zee, der Gründer der Opsgroup, die den Luftraum und die Flughäfen überwacht, teilte zu dem Zeitpunkt mit, dass die Störungen wahrscheinlich noch einige Tage andauern werden. Der iranische Luftraum wird von Fluggesellschaften genutzt, die zwischen Europa und Asien verkehren. Diese Fluggesellschaften sind auf zwei mögliche Alternativrouten beschränkt, entweder über die Türkei oder über Ägypten und Saudi-Arabien, so Zee.

Am Samstagabend (13. April) reagierten Jordanien, Israel und der Irak schnell auf die Spannung im Nahen Osten mit der Schließung des Luftraums für Zivilflugzeuge. Zeitgleich begannen Fluggesellschaften, auch den iranischen Luftraum zu meiden. Das betrifft mehrere Flüge zwischen Europa und dem Nahen Osten. In der Nacht von Samstag auf Sonntag drehten viele Flüge Richtung Persischen Golf über dem Osten der Türkei um.

Israel hatte seinen Luftraum am Samstag geschlossen und am Sonntagmorgen wieder geöffnet. Auch Jordanien, der Irak und Libanon haben den Flugverkehr über ihren Gebieten wieder aufgenommen. Der Luftraum über Ägypten, der im Nordosten an Israel grenzt, bleibt Kreisen am Flughafen in Kairo zufolge vorerst geöffnet. Das gilt für alle internationalen Flüge, sowohl mit Zielen in Ägypten als auch für Maschinen, die den ägyptischen Luftraum durchqueren, hieß es am Flughafen.

 

Auswirkungen für betroffene Passagiere 

Bei Krieg und politischer Instabilität, wie in dieser Situation, wird von einem außergewöhnlichen Umstand bzw. Sicherheitsrisiken gesprochen. Diese umfassen ebenso unvorhergesehene Flugausfälle, verursacht durch Krieg und / oder politische Instabilität, bei denen eine Reise in das betreffende Gebiet nicht zu empfehlen ist.

Außergewöhnliche Umstände sind generell von drei Faktoren gekennzeichnet. Sie sind zum einen unvorhersehbar, treten also unerwartet auf, sie können trotz jeglicher Bemühungen der Airline nicht abgewendet werden, sind also unvermeidlich und sie wurden nicht von der Airline selbst verschuldet, sondern durch externe Faktoren herbeigeführt.

Um den Fall zu veranschaulichen: 

Flugausfälle, Umleitungen und Verspätungen wurden durch die Spannung im Nahen Osten verursacht. Es ist ein außergewöhnlicher Umstand und die Fluggesellschaften treffen hier keine Schuld für die Verspätung. Ein Anspruch auf Entschädigung für Verspätungen der Flüge in jenen Tagen, in denen der iranische und israelische Luftraum als politisch instabil gilt, besteht deshalb nicht.

 Mehr zu außergewöhnlichen Umständen finden Sie hier.

 

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