Ryanair muss Piloten Entschädigung in Millionenhöhe zahlen

Die irische Fluggesellschaft Ryanair wurde vom Gericht in Ostbrabant (NL) zu Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe verurteilt. Acht Piloten hatten geklagt und sollen nun 380.000 Euro bis 480.000 Euro Entschädigung pro Person von der Airline erhalten.

Überraschend wurde den in Eindhoven stationierten Piloten im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass die Ryanair-Base geschlossen und das dortige Personal versetzt werde. Innerhalb von drei Tagen sollten die Piloten zu einem anderen Flughafen im Ausland umziehen. Wer das nicht möchte, wird gefeuert, hieß es damals von Ryanair.

Base geschlossen und Piloten behalten

Schon Ende vergangenen Jahres entschied ein niederländisches Gericht, dass Ryanair die Piloten nicht feuern dürfe. Es gäbe schlichtweg keine wirtschaftliche Grundlage für eine Kündigung. Bestätigt wurde diese Entscheidung ebenfalls von der UWV, dem niederländischen Träger für Arbeitnehmerversicherungen. Die Piloten des Billigfliegers waren mit dem Umgang ihres Arbeitgebers jedoch nicht einverstanden und reichten Entschädigungsklagen ein, die nun ein erfolgreiches Ende fanden.

Vergeltung für Streikmaßnahmen

Entgegen Ryanairs Erklärungen, die Base in Eindhoven musste aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden, erklärte das Gericht diese Aussage für unglaubwürdig. Die Piloten sind sich einig und gehen davon aus, dass die Schließung eine Vergeltungsmaßnahme für die Streiks des vergangenen Jahres waren, der sich auch viele Mitarbeiter der Base in Eindhoven angeschlossen haben.

Entschädigungen für Passagiere noch auf dem Prüfstand

Neben Piloten fordern auch etliche Passagiere des irischen Billigfliegers Entschädigungszahlungen von Ryanair für erlittene Flugverspätungen und gestrichene Flüge. Durch die Streiks der eigenen Mitarbeiter hat Ryanair im vergangenen Jahr zahlreiche Flüge annulliert oder Passagiere mit erheblichen Flugverspätungen an ihr Ziel gebracht. “Wäre Ryanair auf die Forderungen der Mitarbeiter eingegangen, wären sicherlich weniger Probleme entstanden”, sagt Remco Kuilman, CEO des Fluggastrechte-Portals Aviclaim. Da die Airline die Streiks hätte vermeiden können, hat Aviclaim bisher mehr als 200 Klagen gegen Ryanair wegen Flugunregelmäßigkeiten für seine Mandanten eingeleitet. Über den Ausgang dieser Verfahren muss noch von den Gerichten entschieden werden.

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